Zwei Männer ganz nackt
Komödie von Sébastien Thiéry
Alain ist erfolgreicher Anwalt, hat zwei erwachsene Kinder und ist glücklich verheiratet. Eigentlich alles perfekt – bis er eines Tages splitternackt neben seinem Mitarbeiter Nicolas aufwacht… Auch Nicolas kann sich nicht erklären, wie er in Alains Wohnung gekommen ist. Gemeinsam gehen sie auf Spurensuche, und alles deutet immer wieder auf das Unvermeidliche hin: sie müssen Sex miteinander gehabt haben. Als Alains Frau Catherine nach Hause kommt und die beiden offensichtlich nach ihrem Schäferstündchen erwischt, ist die Verwirrung perfekt – es wird mehr als heikel für die beiden Herren. Catherine glaubt, ihren Mann als Ehebrecher und verkappten Homosexuellen entlarvt zu haben. Ihr über Jahre angestauter Ehefrust entlädt sich. Alain lässt zwar nichts unversucht, um seine heile Welt wiederherzustellen. Doch wo und wie lässt sich die Wahrheit finden? In seinem Bett? In seinem Unterbewusstsein? Oder vielleicht bei dem (oder der?) geheimnisvollen „Dominik“…?
Eine temporeiche Komödie voller Wortwitz und Situationskomik.
Die kleine Besetzung lässt viel Raum für die Schauspielkunst vor allem der beiden Herren.
Ein Reigen aus Fragen, Anschuldigungen, Lügen und Spekulationen entspinnt sich.
Die Protagonist:innen und das Publikum erleben eine emotionale Berg- und Talfahrt und bleiben im Ungewissen, was wirklich geschehen ist.
Hinter den sich überschlagenden Ereignissen stehen tiefgreifende Fragen: Wie sieht man sich selbst, wenn man offenbar etwas getan hat, das man eigentlich nie tun würde? Wie klar sind wir uns wirklich über unsere Wünsche? Wie solide ist eigentlich die Basis unseres Lebens? Und wie vielen Projektionen/Illusionen sitzen wir auf? Welche Wünsche und Begierden unterdrücken wir (un-)bewusst, weil sie uns gesellschaftlich schwer zu akzeptieren scheinen?
Letztlich zeigt sich: Es geht nicht um Homosexualität, sondern um Lügen und die Logik dahinter. Wo liegt die Wahrheit? In der Realität? Oder im Unterbewusstsein?
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